Experimentelle Archäologie: Rekonstruierte römische Glasöfen im Einsatz

- das "Velzeke Furnace Project" 2009 -

 

Zum Abschluß der Sonderausstellung "Fragil - gläserne Kostbarkeiten aus dem Römischen Reich" im Provinciaal Archeologisch Museum Velzeke (PAM, Belgien) fand vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2009 dort das zweite experimentelle "Glasblase-Wochenende" statt, an dem die ROMAN GLASSMAKERS Mark Taylor und David Hill wieder wie im November 2008 an dem rekonstruierten römischen Glasofen gearbeitet haben.

Dies war leider auch die letzte Gelegenheit, die sehenswerte Glas-Sonderausstellung im PAM mit außergewöhnlichen Leihgaben nahmhafter europäischer Museen zu besichtigen.

 

Hier ein knapper Vorbericht:

Vom 26. Mai bis zum 1. Juni war der Glasofen am PAM in Velzeke wieder in Betrieb. Am Mittwoch, dem 27. Mai, war der Ofen fast auf Betriebstemperatur, so daß das Glas eingefahren werden konnte - und der folgenden Tag war schon der erste Produktionstag. Fortan sollte die Temperatur im Ofen bis zum Montag, den 1. Juni, nicht unter 1000°C sinken. Die durchschnittlichen Arbeitstemperaturen lagen zwischen 1050°C und 1070°C - gemessen in Höhe der Glashäfen. Testweise wurde am Donnerstag über mehrere Stunden die Temperatur von 1100°C gefahren (gemessen in Höhe der Glashäfen).

Das Heizer-Team am Ofen erfuhr neben Chris, Fiona, Rachel und Steve aus England (die sich alle schon 2005 und 2006 bei den Quarley Furnace Projects verdient gemacht hatten) auch prominente Unterstützung aus deutschen Glas-Fachkreisen durch Anna-Barbara Follmann-Schulz.

Am Ofen arbeitete neben Mark Taylor (assistiert von David Hill) dieses Mal auch über den ganzen Zeitraum hinweg der französische Glasbläser François Arnaud (Atelier PiVerre), der das Produktsortiment um Gefäßtypen unter anderem aus dem syrischen Raum erweiterte. Samstag kam William Gudenrath vom Corning Museum of Glass (USA) hinzu, der an zwei Tagen mit Mark Taylor venezianische Gefäßen am römischen Ofen fertigte. Am Sonntag setzte sich auch der deutsche Glasbläser Torsten Rötzsch (zur Zeit am LWL-Industriemuseum / Westf. Landesmuseum für Industriekultur Glashütte Gernheim tätig) an den Ofen, so daß an diesem Tag größtenteils vier Glasbläser in Zweierteams an den beiden gegenüberliegenden Arbeitsöffnungen arbeiteten!

Gefertigt wurden wie auch im vorangegangenen November frei- und formgeblasene Gefäße, aber diesmal auch zwei Rippenschalen!

 

Ein um diese Arbeitsphase ergänzter Bericht "The Roman Glass Furnaces at Velzeke" wurde von François van den Dries verfaßt.
(Kontakt kann über hergestellt werden.)

An dieser Stelle möchte ich mich wieder bei Manuela Arz für die vielen Fotos und Unterstützung vor Ort bedanken!


 

Die Dokumentation des "Velzeke Furnace Projects 2009" ist wie folgt gegliedert:

 

 

Zur vereinfachten Navigation kann die gesamte Dokumentation mit den
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